Mag. Alexandra Jungwirth BA.pth
Personenzentrierte Psychotherapeutin
Psychoonkologin
Psychotherapie
Die Personzentrierte Psychotherapie setzt die Annahme voraus, dass jeder Mensch einen guten Kern besitzt, der konstruktiv, von Natur aus positiv, sozial, vorwärtsgerichtet und realistisch ist. Eine zugrundeliegende Tendenz, zur Erhaltung und Entfaltung des Menschen, die jeder in sich trägt. Rogers (2002,1959) nennt diese Tendenz Aktualisierungstendenz. Sie besitzt für ihn ganz herausragende Bedeutung und ist die Basis für die Therapietheorie, die gewisse Bedingungen braucht, damit sich eine Person durch sie entwickeln kann und eine Minderung psychischen Leidens stattfindet.
“Aus dieser Sicht ist das Wesen des Personzentrierten Ansatzes die Möglichkeit der Selbstverwirklichung des einzelnen in einer – im spirituellen Sinn – liebenden Begegnung von Therapeut und Klient.” Rogers (1982) betont die heilende Wirkung von Intuition in der therapeutischen Begegnung und nennt sie Augenblicke des tiefsten Kontaktes mit dem eigenen und dem Selbst des anderen.
Psychoonkologie
Als Teilgebiet der Onkologie zeichnet sich die Psychoonkologie durch interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Fachgebiete, wie z.B. Psychotherapie, Medizin, Psychologie, Psychosomatik aus. Hauptaugenmerk liegt auf der Wechselwirkung zwischen sozialen, seelischen und körperlichen Einflüssen, in der Entstehung und im Verlauf einer Krebserkrankung bei Menschen jeder Altersgruppe.
Im Zentrum der Behandlung stehen die emotionalen Reaktionen auf die Erkrankung und wie Psychotherapie dabei hilfreich sein kann.
Inadäquate Krankheitsverarbeitung in allen Stadien der Behandlung, beginnend mit der Verdachtsdiagnose bis zur Behandlung im palliativen Setting sowie der damit verbundenen Sterbethematik, sollen erkannt und behandelt werden. Emotionale Zustände wie der Verlust von Sinn und Hoffnung, antizipatorische Trauer, Bedauern, Wut, Scham, Schuld sowie Todesangst sind Stressreaktionen auf die Diagnose Krebs.
Manchmal ist es für onkologische Klient:innen aufgrund der Fülle von Informationen, Eindrücken kaum möglich, zu den eigenen sowie wesentlichen Fragen zu finden. Klient:innen müssen sich mit Themen wie Ungewissheit, Verlust, Schmerzen, Tod und Unerledigtem befassen. Eventuell auch mit einer nur vorläufigen Genesung und ihrer Bedeutung. Zu einer deutlich verbesserten Krankheitsverarbeitung führen psychosoziale und psychotherapeutische Interventionen, die das Körper-, Selbst- sowie Behandlungserleben betonen.
Das schrittweise Anpassen an die neue Situation kann durch die Abwehr der existentiell bedrohlichen Gefühle erfolgen. Immer wieder kann es auch zu Situationen kommen, in denen sie sehr stark von Angst und Schmerz überwältigt werden. Durch die Therapie soll dabei geholfen werden, eine selbstreflexive Beziehung zu den eigenen Gefühlen zu finden, um dadurch Erleichterung zu erfahren.
Für Betroffene mit einer Krebsdiagnose ist es besonders wichtig über ihre Ängste zu sprechen, weil sie dadurch verstanden werden. Die innewohnende Spannung muss nicht mehr nur mit sich selbst ausgetragen werden. Das Verbalisieren und Abladen führt zu einer Erleichterung des innerlichen Drucks.
„In der Therapie soll den Klient:innen Raum für die persönliche Erfahrungswelt eröffnet werden.“